Bernd Fischerauer,  * 11. März 1943 in Graz,   † 15. Mai 2017 in München,

war ein österreichischer Regisseur, Schauspieler, Drehbuch- und Romanautor.

 

Bernd Fischerauer studierte nach der Matura in Graz 1961 am Max-Reinhardt-Seminar und schloss 1965 mit der Regieklasse ab. Sein Arbeitsfeld waren Theater und Fernsehen.

 

1968 inszenierte er die Grazer Erstaufführung von Wolfgang Bauers Erstlingswerk "Magic Afternoon" (mit Herwig Seeböck).

 

Ab 1969 inszenierte er am Wiener Volkstheater unter der Direktion von Gustav Manker und wurde dort zum maßgeblichen Regisseur junger österreichischer Autoren wie Wolfgang Bauer ("Change", 1969, "Silvester oder Das Massaker im Hotel Sacher", 1971), Peter Turrini ("Rozznjogd", "Sauschlachten", "Der tollste Tag") sowie Heinrich von Kleists "Der zerbrochne Krug" (mit Helmut Qualtinger), Hartmut Langes "Die Gräfin von Rathenow" und Elias Canettis "Hochzeit". 

Die Inszenierung von "Change" von Wolfgang Bauer am Volkstheater Wien wurde 1970 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.  Anschließend machte er daraus ein Drehbuch und lieferte 1975 sein Debüt als Filmregisseur ab.

 

1971/1972 erhielt er den Karl-Skraup-Preis als bester Regisseur. Er inszenierte auch die 4-stündige Fernsehproduktion "Blut und Ehre - Jugend unter Hitler" (1982).

 

Sein Fernsehfilm "Liebe und weitere Katastrophen" (1999) brachte den Hauptdarstellern den Bambi ein, ihm selbst eine Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis. 

 

Typisch für seine oft heimatverbundenen Arbeiten sind "Die Wiesingers", "Der Salzbaron", "Apollonia" oder "Gipfelsturm". Die Serie "Regina auf den Stufen" hatte auch international Erfolg. 

 

Seit 2009 widmete Fischerauer sich im Rahmen der vom Bildungskanal ARD-Alpha (bis 2014: BR-alpha) ins Leben gerufenen zehnteiligen Reihe "Vom Reich zur Republik" Themen aus der Zeitgeschichte zwischen 1862 und 1949. 

 

Seine langjährige Lebensgefährtin, die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Rita Russek, heiratete er 2009 und lebte mit ihr in München und auf Elba.

 

Quelle: u.a. Wikipedia

 


Die Werke als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler finden sich auf Vollfilm.


Bernd Fischerauer zu Gast im alpha-Forum vom 11.03.2013

mit Christoph Lindenmeyer.

Link

 

Das Gespräch als PDF zum Herunterladen. Link

 

 

Bernd Fischerauer im Gespräch mit Werner Reuß (25.03.2009) als PDF zum Herunterladen.

Link

Radio-Interview vom 21.02.2017 im Bayern 2 mit Norbert Joa

 

Derzeit leider nicht mehr verfügbar

Foto: br2
Foto: br2


Quelle: Picus Verlag
Quelle: Picus Verlag
Foto © Rita Russek
Foto © Rita Russek

B u r l i     (Bernd Fischerauer, Roman, Picus Verlag)

 

Der Teenager Adolf Wretschnig lebt im Graz der Nachkriegszeit. Er hat eine kleine Schwester, sein Vater ist Keksvertreter, seine Mutter Hausfrau. Das Leben könnte friedlich verlaufen für den Buben. Wäre da nicht die Sache mit der Vergangenheit seines Vaters, die sich Adolf, von allen Burli genannt, nach und nach bedrohlich erschließt. Da gibt es geheimnisvolle Fremde, die plötzlich an der Tür klingeln, eine verführerische Nachbarin, Erwachsene, die immer ein Geheimnis mehr haben, als Burli durchschaut, aber auch seine erste große Liebe Wiltrud und seinen Onkel Hubert, den Antifaschisten und Kinobetreiber. Am Ende kommt es zu einem großen Showdown – die Geheimnisse der Erwachsenen aber lassen sich weiterhin nur erahnen.

 

Bernd Fischerauer, Regisseur und Drehbuchautor, legt in seinem Debüt die flotte Verfolgungsjagd eines heftig Pubertierenden nach der Wahrheit hinter der Nachkriegsfassade des entnazifizierten Österreich vor: spannend, amüsant und verblüffend.


Pressestimmen

 

»Bernd Fischerauer weiß zu bewegen, zu verzaubern, zu erschrecken und zu berühren. Eine ergreifende     Geschichte.« (Konstantin Wecker)

 

»Auf jeden Fall ein Vergnügen.« (Anna Jeller, Superfly)

 

»Ein klares, wunderbares Buch« (tz)


»Eine wunderbare Möglichkeit Zeitgeschichte zu transportieren.« (Rotraut Schöberl, Puls4)

 

»Die flotte Verfolgungsjagd eines heftig Pubertierenden nach der Wahrheit hinter der Nachkriegsfassade   des entnazifizierten Österreich: spannend, amüsant und verblüffend.« (Literaturhaus Graz)

 

»Der Leser begleitet Burli in dieser Schelmengeschichte bei seinen Abenteuern, seinen ersten erotischen   Gehversuchen (bei deren Schilderungen man nicht zu zimperlich sein sollte) und seinen Einblicken in       die rätselhafte Welt der Erwachsenen. Und das tut man überaus gern, denn Drehbuchautor Fischerauer mixt viel Lokalkolorit, charmante Mundart, Spannung und einen unschlagbaren Humor zu einer prächtigen Erzählung.«  (Neue Presse)

 

»Liest man Rezensionen zu diesem Roman, schwanken die Kritiker zwischen wunderbar und beklemmend, zwischen ergreifend und amüsant, erschreckend und verzaubernd. Dass er beim Leser derart unterschiedliche Gefühle ansprechen kann, zeigt die Klasse, die der Autor Bernd Fischerauer hat. Es ist in der Tat ein wunderbarer Roman, einer, der verzaubert und berührt, bei dem man über diesen bauernschlauen Burli lacht und einem wenig später das Lachen im Hals steckenbleibt.«  (Christine Westermann)


Quelle: Picus Verlag
Quelle: Picus Verlag

N e u m a n n   (Bernd Fischerauer, Roman, Picus Verlag)

 

Beinahe hundert ist seine Mutter geworden, als sie im Altenheim stirbt. Friedl Neumann, gefeierter Schriftsteller, selbst nicht mehr der Jüngste, reist in die Stadt seiner Kindheit, um die letzten Angelegenheiten zu regeln. Die Reise gerät ihm zu einer Rückschau auf sein turbulentes Leben, auf Freundschaften, Liebschaften, auf Erfolge und auf Leid, auf die Beziehung zu seinen Eltern, dem Nazi-Vater und der kalten, distanzierten Mutter. Kaum hat Friedl einigermaßen seinen Frieden mit ihr geschlossen – da erreicht ihn eine Nachricht, die sein Leben komplett auf den Kopf stellt.


Bernd Fischerauers zweiter Roman ist ein Rausch der Erinnerung, voll von Liebe und Schmerz. Am Ende steht man vor dem Bild eines Lebens, bunt und erfüllt: »Es gab nichts, was ich hatte machen wollen und nicht gemacht hätte.«